Eine auffallend hohe Zahl der für die Verarbeitung Verantwortlichen hält die Datenqualität in ihrer Organisation für unzureichend, wie eine Untersuchung von Finext ergab. Nur 32% der befragten Controller sind mit der Datenqualität zufrieden. Kritisch sehen die Controller auch den Grad der Datenintegration - ein Thema, das eng mit der Datenqualität zusammenhängt. Was sind die Gründe dafür? Und, noch wichtiger, wie können Sie dieses Problem lösen?
Frühere Untersuchungen von Finext haben bereits gezeigt, dass Controller bei der digitalen Transformation auf Hindernisse stoßen. Die Hauptblockaden waren die unzureichende Integration von Systemen und Daten sowie die eingeschränkte Datenqualität. Grund genug, dem eine Folgestudie zu widmen und tiefer in Datenqualität und Datenintegration einzutauchen. Auf welche Probleme stoßen die Controller? Und wie lösen sie diese?
Controller sind mit der Datenqualität unzufrieden
Zunächst zur Datenqualität: Nur 32 % der Befragten geben an, dass sie über eine gute Datenqualität verfügen. Eine erschreckend niedrige Zahl, wie wir finden, wenn man bedenkt, dass Daten einen immer wichtigeren Platz in der (finanziellen) Steuerung von Organisationen einnehmen. Eine datengestützte Steuerung ist für die längerfristige Lebensfähigkeit der Organisation notwendig, wird aber in der derzeitigen Situation nicht ausreichend ermöglicht.
Bemerkenswerterweise gaben 80 % der Befragten an, dass sie über Verfahren verfügen, die eine gute Datenqualität gewährleisten. Die Befragten selbst geben an, dass eine der Lösungen zur Verbesserung der Datenqualität darin besteht, diese Prozesse zu standardisieren. Menschliches Versagen spielt ebenfalls eine Rolle bei der schlechten Datenqualität: Die Mehrheit der Befragten hat Probleme bei der Dateneingabe.
Auch die Datenintegration ist noch unzureichend
Was die Datenintegration betrifft, so ist die Meinung der für die Verarbeitung Verantwortlichen ebenfalls negativ: nur 37 % halten die Datenintegration für gut. Davon sagt die Hälfte, dass sie eine sehr gute Datenintegration haben. Es ist also machbar! Das Geheimnis der Datenintegration? Das ist von Unternehmen zu Unternehmen unterschiedlich. Viele verschiedene Faktoren wirken sich darauf aus, von Wissen und Fähigkeiten bis hin zu rechtlichen Verpflichtungen.
Ein Faktor, der in vielen Organisationen eine wichtige Rolle spielt, ist die Organisation klarer interner Vereinbarungen, wie standardisierte Prozesse und eindeutige Datendefinitionen. Die meisten berichten von Problemen mit unzureichenden Datendefinitionen, die es unmöglich machen, verschiedene Datenquellen miteinander zu verknüpfen.
Auch die Anzahl der verwendeten digitalen Lösungen kann ein Faktor sein: Fast die Hälfte der Befragten gab an, dass sie viele digitale Lösungen verwenden, was bedeutet, dass sie mit vielen Datenquellen arbeiten müssen. Dies sollte keine Probleme verursachen, wenn die Lösungen ordnungsgemäß miteinander verknüpft sind, aber die Tiefeninterviews ergaben, dass viele Organisationen dadurch erhebliche Schwierigkeiten haben.
Technische Lösungen zur Verbesserung der Datenqualität und Datenintegration
Viele der Befragten wollen diese Engpässe beseitigen und setzen bereits Lösungen ein, die Datenprobleme lösen können. Dabei scheint das Hauptaugenmerk auf technischen Lösungen zu liegen. So setzen viele Unternehmen beispielsweise Systeme für Enterprise Resource Planning und Enterprise Performance Management ein. ERP-Systeme integrieren Daten aus dem operativen Geschäft (Vertrieb, Personalwesen, Logistik) für andere Teile des Betriebs und des Unternehmens. EPM-Systeme tun dasselbe, verknüpfen aber verschiedene Datenquellen, um mehr Einblicke und eine bessere Steuerung zu ermöglichen.
Darüber hinaus wird Extraktion, Transformation und Laden, kurz ETL, bereits recht häufig verwendet. In vielen Unternehmen wird ETL eingesetzt, um Daten aus verschiedenen strukturierten Datenbanken in einer anderen Datenbank zusammenzuführen. Auffallend ist, dass ETL zwar weit verbreitet ist, aber von den Controllern als nicht effektiv genug empfunden wird.
Organisatorische Datenlösungen
Was die Wirksamkeit dieser Lösungen betrifft, so ist die Mehrheit der für die Verarbeitung Verantwortlichen der Ansicht, dass organisatorische Lösungen wie Dateneigentum und ein Datenmanagementbüro einen großen Beitrag zur Verbesserung der Datenqualität leisten.
Bemerkenswert ist, dass der Wert der organisatorischen Lösungen hoch eingeschätzt wird, die Umsetzung aber hinterherhinkt. Hier gibt es also noch viele Möglichkeiten für Verbesserungen. Die Einrichtung eines Data Management Office (DMO) hat hier das größte Potenzial. Auch die Veränderung der Organisationskultur bietet eine Perspektive. Ein besseres Verständnis dafür, was Daten bedeuten können, bietet Möglichkeiten für mehr Datenorientierung und die Entwicklung von Wissen und Erfahrung rund um Daten.
Fahrplan für Datenqualität und -integration
Der Einsatz von ausschließlich technischen Lösungen bietet keine ausreichenden Anhaltspunkte für die Verbesserung der Datenqualität und der Datenintegration. Eine Kombination aus organisatorischen und technischen Lösungen liefert die besten Ergebnisse. Aber woher wissen Sie, welche Kombination für Ihr Unternehmen optimal ist? Dazu bedarf es einer fundierten Roadmap.
Um einen guten Fahrplan zu erstellen, sollten Sie sich zunächst überlegen, wie Ihr Unternehmen Daten betrachtet. Dann überlegen Sie, wo Sie in zwei Jahren in Bezug auf Daten stehen wollen. Skizzieren Sie dann die Ziele und Wünsche, um diese Vision zu erreichen. Wägen Sie schließlich die möglichen Lösungen gegen die Ziele und Wünsche ab: Welche Lösungen werden Ihnen helfen, Ihr Ziel zu erreichen? Den daraus resultierenden Fahrplan können Sie dann gezielt und Schritt für Schritt umsetzen - mit technischen und organisatorischen Lösungen, die für Ihre Situation effektiv sind.
Der Mehrwert von Datenqualität und Datenintegration ist hoch
Die geringe Zufriedenheit mit der Datenqualität und der Datenintegration steht im Widerspruch zu den Wünschen der Kontrolleure, wie die Umfrage ergab. Die Mehrheit der Befragten ist der Ansicht, dass sie die Prozesse, die Automatisierung und die Zusammenarbeit in Bezug auf Datenqualität und Datenintegration optimieren müssen, auch wenn die Investitionen in diesem Bereich erheblich sind. Kurzum, die Controller wollen eindeutig daran arbeiten. Zeit zum Handeln also.